Donnerstag, 26. August 2010

Alles hinschmeißen, abhauen und mit nichts von vorne beginnen.

Wieso lässt mich dieser Gedanke seit Tagen nicht mehr los?

Freitag, 20. August 2010

Statussymbole

Ich glaube es kommt nicht mehr so sehr aufs Geld an. Auch nicht auf Markenklamotten. Auf Häuser, Autos und Boote sowieso nicht. Ich glaube die wahren Statussymbole sind Freunde. Dabei spielt es keine Rolle ob es gute Freunde sind oder man sich nur irgendwie kennt. Hauptsache man hat viele davon. Denn je mehr Bekannte du aufweisen kannst, je öfter du auf einer Party freudig empfangen wirst, je länger deine Social-Networks-Listen sind, je größer die Gruppe ist, in der du auf dem Schulhof stehst, desto mehr bist du.

Donnerstag, 19. August 2010

Nackenbeißer

Mir war gestern sehr nach einem der Schundromane, die ich zu meinem letzten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Und ich muss sagen: Das ist Unterhaltung pur.

"Du tust alles in einem einzigartigen Stil und mit solcher Leidenschaft, mein kleiner Feuerkopf. Du bist so voller F-Worte."
"Was zum Teufel soll das denn bedeuten?" lachte sie.
"Das bedeutet du bist fruchtbar, fertil, fortpflanzungsfähig und gut zu f..."

Das hätte ich dem schottischen Wilden, der eigentlich verkannter Adliger und zur Hälfte ein Zigeuner ist, nicht zugetraut. Sowas. Zum Glück hat die englische Lady, die eigentlich nach Freiheit strebt und gerne Regeln bricht, ihrem Entführer, Geliebten, Retter und was er sonst noch alles ist, die Hand auf den Mund gelegt bevor er mein romantisches Herzlein mit dem bösen F-Wort schockieren konnte.
(Übrigens, aus einer Amazon-Rezension: "Die Geschichte klingt nicht konstruiert." Nein, überhaupt nicht.)

Wieso lese ich eigentlich noch andere Bücher?

Mittwoch, 18. August 2010

Zusammen ist man weniger allein.

Habe ich schon erwähnt wie sehr ich Tauschticket liebe?
Ich habe einen Gedichtband, den ich doppelt hatte, getauscht:


Nachdem ich den Film schon sehr schön (wenn auch nicht absolut überragend) fand, bin ich voller Vorfreude.

Montag, 16. August 2010

Aufatmen

Ich muss mich vermutlich nicht vor dem Gerichtsvollzieher verstecken, mich mit meinen Eltern verwerfen, unter der Brücke leben oder meinen Tod vortäuschen.


Die 1200 Euro Nebenkostennachzahlung gehört mir nicht. Nach dem ersten Schock,  der stummen Hysterie, dem Nachrechnen wie oft ich am Tag eigentlich die Toilette benutze, einem in Panik ausgefüllten Lottoschein (ich war wirklich verzweifelt), einem sehr mageren Einkaufswagen und rausgesuchten Stellenangeboten für die beschissensten Jobs, kam ich auf die Idee die Zählerstände und Gerätenummern zu vergleichen und stellte fest: Das bin ich nicht. Und somit kann der seine Nachzahlung und die 130 Euro Mieterhöhung auch mal schön vergessen.


Das Gute: Mir war zu schlecht um zu essen.

Einen Moment lang dachte ich tatsächlich das Leben, also das richtige, erwachsene, von Geldsorgen bestimmte, zukunftsangsterfüllte Leben hätte mich erwischt.
Entkommen.
Jetzt kann ich wieder Greys Anatomy schauen und über Monk lachen.
Das war knapp.
Verdrängung wäre jetzt gut.
Oder sterben.

Sonntag, 15. August 2010

Unter den Nagel gerissen

Endlich wieder allein in meiner winzigen Wohnung. In den nächsten 3 Tagen habe ich einen Kurs in der Uni, dann das WE mit meinem Bruder verbringen und danach der nächste Kurs bis Freitag und dieses WE dann mit meinen Cousinen. Nebenbei muss ich noch 15 Seiten Hausarbeit tippen. Ich weiß noch nicht ob ich mich auf all das freue oder es mich nervt. Wieso nur bin ich so träge?

Hier ein paar Kleinigkeiten, die ich mir in den letzten Tagen unter den Nagel gerissen habe ohne einen Cent  ausgegeben zu haben:



Neutrogena Visibly Clear Pink Grapefruit darf ich kostenlos testen, was sich ja prima mit meinem schöne-Haut-Vorhaben deckt. The Killers live from the Royal Albert Hall habe ich mir ebenso wie die erste Staffel Monk (ich mag das wirklich) von meinem Bruder (ohne sein Wissen) entliehen. Immerhin habe ich ihm endlich seine Rammstein-CD zurückgegeben. Und das Buch Das Mädchen mit den grünen Augen von Edna O´Brien habe ich über Tauschticket gegen eins der Kinderbücher, die ich los werden wollte, ertauscht.

Ja, wenn ich denn nur Zeit für all das hätte.

Samstag, 14. August 2010

Tanz auf dem Seil

Früher spielten wir oft „Schwarzer Peter“. Auf dem Bild lächelte er als Schornsteinfeger immer so freundlich und winkte aus der Karte heraus. Mir wurde beigebracht, dass Schonsteinfeger Glück bringen. Wieso verliert man also mit dieser Karte auf der Hand? Ein wesentlich besseres Schicksal hatte da meine Lieblingskarte. Sie lächelte ebenso freundlich und wurde von mir heiß und innig geliebt. Noch heute sehe ich das Bild ganz genau vor mir. Eine schöne Frau mit langen blonden Haaren hoch oben über der Zirkusmanege. Sie trägt ein lila Kostüm und hält einen blauen Schirm in der Hand um das Gleichgewicht auf dem Seil besser halten zu können. Aber Angst hat sie nicht. Ohne Absicherung balanciert sie in luftigen Höhen auf den Zehenspitzen – streckt sogar ein Bein todesmutig von sich - und schaut mich aus der Karte heraus so vergnügt an als könne sie niemals fallen. So wollte ich auch werden.

In der 5. Klasse musste ich dann feststellen, dass schon der Schwebebalken mich überforderte. Oh, ich konnte darauf balancieren, meine Kür beenden. Drehung, Hocke, Standwaage. Doch selbst die Lehrerin erstaunte es wie sehr der Balken unter meinen Füßen bebte. Ich zitterte vor Angst. So sehr, dass das gesamte Turngerät niemals ruhte, sondern die unsicheren Bewegungen meiner Beine übernahm und aller Welt, in diesem Falle meiner Klasse, rücksichtslos meine Angst vor Augen führte. Ich war froh als ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. In diesem Moment starb mein Traum vom Seiltanz.

Jetzt ist er wieder erwacht. Mit vielen alten Träumen, die ich im Laufe der Jahre zu Grabe getragen habe. Sie sind wieder auferstanden, doch entfernter denn je. Ich möchte so hoch hinaus, aber ich bin so fest im Boden verwurzelt. Keine Höhenflüge, immer Bodenständigkeit. Nie wollen was man nicht erreichen kann, nie auf verlorenem Posten kämpfen, niemals springen. Aber ohne den Absprung kann man auch nicht fliegen. Ich möchte über das Seil tanzen, ohne Netz nur mit einem blauen Schirm in der Hand. Aber ich wage es nicht die Leiter hinaufzuklettern. Meine Beine sind schwer wie Blei, von Resignation und Rationalität zurückgehalten. Ich träume vom fliegen und vom Tanzen, vom Schweben über den Dingen, dem Blicken der anderen entweichen. Ich stehe unten, lege den Kopf in den Nacken, blicke hinauf und frage mich ob ich es jemals wagen werde. Ich habe keine Höhenangst, fürchte auch den Fall nicht. Ich weiß, dass eine Sekunde dort oben jeden noch so schmerzhaften Sturz lohnen würde. Es ist etwas ganz anderes was mich am Boden hält. Nur was?

Donnerstag, 12. August 2010

Aber es ist eine.

Ich bin nun brünett.
(Meine Naturhaarfarbe ist übrigens ein nichtssagendes Aschblond. Wäh.)

Und ich nehme jetzt gemeinsam mit meiner besten Freundin ab, was mich sehr motiviert, weil ich besser sein will. Eigentlich bin ich nicht sonderlich ehrgeizig, leider. Aber dieses Mal will ich nicht auf der Strecke bleiben. Meine Eltern und Brüder haben mich nur ausgelacht, als ich sagte, dass ich nun ernsthaft abnehmen möchte. In den letzten Wochen war das bei mir ja eher ein Nicht-Zunehmen. Jetzt soll es aber richtig losgehen. Ich will nicht verlieren. Mag sein, dass das die falsche Motivation ist, aber es ist eine.

Gestern habe ich übrigens endlich meine Kinder- und Jugendbücher aus dem elterlichen Keller herausgekramt, einiges weggeworfen, vieles behalten und manches werde ich wohl spenden. Es sei denn jemand von euch hat Interesse an gebrauchten Kinderbüchern? Wie Der Regenbogen-Alligator aus Lille oder Geheimnis um einen Wohnwagen oder Nella Propella?
Ich denke mal eher nicht. Ansonsten schnell melden.

Montag, 9. August 2010

Ich liebe rote Haare, aber an meinem Kopf will ich sie nicht mehr.

Ich tendiere zu braun.
Braun?

Tschakka!

Eigentlich macht man doch Urlaub um sich zu erholen, nicht wahr?
Wieso fühlt sich Urlaub dann für mich wie erLEBEN und aufLEBEN an?

Es war schön. 17 Leute in einem Ferienhaus, wie jedes Jahr. Alterspanne von 14 bis 55, dazwischen eigentlich alles vertreten. Es gab weder Streit, noch hat man sich gegenseitig genervt. Wie jedes Jahr.

Ich bin gerne allein, wirklich. Ich genieße es mich zurückziehen zu können, meine Ruhe zu haben und ganz nah bei mir selbst sein zu können, ungestört. Aber jetzt weiß ich auch wieder wie schön es sein kann von Menschen umgeben zu sein. Nicht als Dauerzustand, denn ich bin wirklich gerne allein, aber...

Ach ja, übrigens habe ich mittlerweile fast alle zeitintensiven Internetaktivitäten aufgegeben. Erschreckend wie schwer mir das manchmal gefallen ist und überraschend wie erleichtert ich war, nachdem die Entscheidung getroffen war.

Das mit dem Abnehmen ist im Urlaub natürlich so eine Sache. Kurz gesagt: Das war wohl nichts. Aber eigentlich ist mir das gerade auch relativ egal. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass es voran geht mit mir.