Sonntag, 30. Mai 2010

"Ich mache mir Sorgen um dich"

Heute, um 15:20 Uhr, bekam ich eine SMS, die ich zwar zufällig nach einigen Minuten bemerkte (mein Ton ist immer aus), auf die ich aber nicht sofort antwortete. Es ging darum ob eine (noch sehr neue) Freundin mich morgen mit dem Auto zur Uni abholen solle.

Als ich dann gegen 20Uhr antworten wollte, waren da 2 Anrufe und eine weitere SMS. Auch von ihr. Diese 2. SMS lautete:
"Ich mache mir Sorgen um dich! Bitte melde dich!"

Ich war natürlich sehr erstaunt. Sie machte sich Sorgen um mich, weil ich erst nach 3 Stunden auf eine eher belanglose SMS antworte? Aber gleichzeitig fühlte ich mich unendlich gut. Sie machte sich Sorgen um mich. Wir haben uns erst dieses Semester kennen gelernt und verbringen zwar unsere meisten Seminare gemeinsam und verstehen uns auch sehr gut, aber so etwas hatte ich nicht erwartet. Ich antwortete natürlich sofort und sie schrieb mir, dass da mehrere Faktoren zusammenkamen, die sie mir aber dann morgen berichten möchte.

Ich ahne es schon. In den Ferien hätten wir beide eigentlich Blockseminare haben sollen. Zwar verschiedene, aber zur gleichen Zeit. Ich ging dann doch nicht, was sie vielleicht mitbekommen hat, weil sie ja auch dort war und wusste wo ich eigentlich hätte sein müssen. Außerdem hatte sie mir vor einer Woche eine E-Mail geschrieben, die ich nicht beantwortet habe. Wir haben also schon seit etwa 11 Tagen nichts mehr voneinander gehört. Und ehrlich gesagt: Das ist für mich nichts Ungewöhnliches. Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich nie von mir aus anrufe und dass mir weder etwas passiert ist noch ich sauer bin, nur weil ich nichts von mir hören lasse. Aber sie weiß das nichts. Und das machte mir erst bewusst  wie schwer es sein muss mit mir befreundet zu sein, wenn von mir scheinbar so wenig Interesse kommt. Das war mir aber bisher gar nicht klar.

Jedenfalls: Es war seltsam, aber gleichzeitig wunderschön von jemandem, den man erst seit ein paar Wochen kennt, zu hören, dass er sich um einen sorgt. 

Samstag, 29. Mai 2010

Meine Stärke

Schon als Kind war ich mollig. Nicht dick, aber kräftig. Und irgendwann, ich war etwa 11 oder 12 Jahre alt, reichte es mir und ich nahm ab. Einfach so. Weil ich es wollte. Meine ganze Familie ist (bis auf meinen jüngsten Bruder) übergewichtig. Manche mehr, manche weniger, aber Idealgewicht hat keiner. Und das liegt nicht an irgendwelchen Krankheiten, wir essen nur zu viel. Damals auch schon.

Ich hatte also einfach beschlossen abzunehmen und: Ich tat es. Ich wusste was ich wollte und ich zog es durch. Allein. Mit 11. Wenn wir abends gemeinsam vor dem Fernseher saßen und die anderen Schokolade und Fruchtgummis naschten, griff ich zum Apfel. Ich frühstückte normal. Ich aß mittags meine Portion und abends dann nur noch Obst. So einfach war das. Es interessierte mich nicht, dass alle anderen mehr aßen, dass da Schokolade lag, dass sie sich abends noch Brote machten. Ich zog mein Ding durch. Es war nicht schwer. Bis auf diesen einen Abend. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Es war Wochenende und meine Mutter hatte abends noch Pizza gemacht. Es roch so gut, dass ich fürchtete doch schwach zu werden, weshalb ich mich gar nicht erst an den Esstisch zu den anderen setzte. Auf einmal war es schwer und ich begann zu weinen. Ich war so verwirrt, es war das erste Mal seit Wochen, dass ich mit mir selbst ringen musste. Meine Mutter nahm mir die Entscheidung ab. Sie setzte mich zu ihnen an den Tisch und gab mir ein kleines Stück Pizza. Danach war alles wieder gut. Das war der einzige Augenblick, in dem es mir schwer gefallen war. Danach ging alles so weiter wie bisher. Monatelang verzichtete ich, während die anderen aßen. Sie waren stolz auf mich, sie lobten mich, sie bewunderten mich, sie unterstützen mich. Aber meine Disziplin besaßen sie nicht.

An der Kommunion meines Bruders war ich dann schlank. Nicht dürr, sondern genau richtig. Ich hatte zu dem Anlass einen hübschen Rock mit passendem Jackett bekommen. Mit meinen fast 13 Jahren bekam ich auch  schon eine fraulichere Figur. Etwas Taille. Ich bekam so viele Komplimente, aß nach Herzenslust und wusste, dass es sich gelohnt hatte.

Wenn ich jetzt daran zurückdenke wie ich damals, als junges Mädchen, meine Ziele erreichte, frage ich mich, wieso es mir in den letzten Jahren so schwer gefallen ist. Aber jetzt ist sie wieder da. Diese Stärke von damals. Es fällt mir nicht schwer. Ich weiß genau was ich tun muss und daran halte ich mich einfach. Ich weiß mit solch unerschütterlicher Sicherheit, dass es mir gelingen wird, dass ein Scheitern gar nicht Betracht gezogen wird.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Danke, Chuck Bass!

Obwohl es regnet, ist heute ein guter Tag. Ich war früh wach und fand, dass ich es mir daher erlauben konnte statt mit der Arbeit zu beginnen, die bis Mittwoch zur Präsentation bereit sein muss, endlich mit der 2. Staffel von Gossip Girl anzufangen. Das war die beste Entscheidung, die ich seit langem getroffen habe!

Chuck Bass nennt in dieser ersten Folge der 2. Staffel 3 Filme die Blair angeblich gefallen:
"Tiffany's, of course. Roman Holiday, and Charade."

 BUMM. Da war er. Der Film! 


Rückblende: Sommer 1998 

Wir sind in Österreich. Urlaub. Meine Familie samt der Familie meiner Tante. Meine Cousine und ich haben ein eigenes Zimmer mit Fernseher. Absolutes Highlight! Das müssen wir ausnutzen. Wir genießen es die alleinige Macht über das Fernsehprogramm zu haben während die Erwachsenen und die anderen Kinder sich im Wohnzimmer aufhalten oder schon schlafen. Wir jedoch haben uns in das viel zu große Doppelbett gekuschelt und verfolgen einen Film, den wir vielleicht nicht immer ganz verstehen, der uns aber fasziniert und so erwachsen vorkommt.


Heute kann ich mich nur noch an die letzte Szene erinnern. Und seit vielen, vielen Jahren frage ich mich was für ein Film das war, den wir uns an diesem wundervollen Abend anschauten. Jetzt weiß ich es plötzlich wieder. Gossip Girl sei dank. Charade von 1963 mit Audrey Hepburn.


Übrigens: Dieses Jahr fahren wir wieder nach Österreich. In dasselbe Haus wie damals. Meine beiden Brüder, meine Eltern, meine 3 Tanten, meine 2 Onkel, meine 3 Cousinen, meine 3 Cousins, der Freund meiner Cousine. Und ich. 


Ich werde den Film besorgen, mich im Sommer abends mit meiner Cousine in das Bett kuscheln, das nicht mehr zu groß sein dürfte, und Charade schauen. 


Danke, Chuck Bass!

Mittwoch, 26. Mai 2010

Ich liebe Tomaten.

Ich habe keine Probleme damit abzunehmen. Aber damit es gesund zu tun. Es fällt mir viel leichter gar nichts zu essen als gesund zu essen. Dass das falsch ist, weiß ich. Es klingt seltsam, wenn man meine Kleidergröße bedenkt, aber ich muss darauf achten nicht zu wenig zu essen, denn das tue ich bei jeder Diät und das ist noch nie gut gegangen.

Dieses Mal habe ich den Vorteil, dass es kein bestimmtes Ereignis gibt zu dem ich unbedingt dünner sein will. Ich kann mir also Zeit lassen und mir solche Gedanken wie "Jede Woche 1,5 Kilo, dann schaffe ich es noch." sparen.


Leider, leider bin ich in der Küche sehr, sehr unbegabt. Darum habe ich mich bei meinem heutigen Einkauf auch auf Lebensmittel beschränkt, die gesund sind, die ich mag, die man aber nicht zubereiten muss. So kann und will ich mich aber natürlich nicht wochenlang ernähren. Darum brauche ich dringend Rezepttipps für warme Mahlzeiten (gerne auch anderes), die man relativ leicht zubereiten kann. Und die natürlich einigermaßen (ich will ja nicht zu sehr übertreiben) gesund sind.

Dienstag, 25. Mai 2010

Rückenmuskeln, wo seid ihr?

Ich bin überwältigt. Ehrlich. Da ist man mal ein paar Stunden weg und schon haben so viele Menschen hierher gefunden. Ich danke euch für jeden Kommentar und dafür, dass ihr den Blog verfolgt. Das motiviert mich mehr als ihr ahnt.

Ich verbrachte meinen Tag sehr aufrecht. Aber es ist ansrengend. Ich glaube meine Schulter- und Rückenmuskulatur ist total verkümmert. Wenn jemand von euch also Übungen zur Stärkung dieser kennt, dürft ihr mir die gerne mitteilen. Ich denke es ist aber durchaus machbar sich eine gute Körperhaltung anzugewöhnen. Es dauert nur seine Zeit bis man nicht mehr darüber nachdenken muss. (Der Tipp mit der imaginären Schnur am Kopf hilft erstaunlicherweise wirklich. Danke!)

Das Gehen auf den Schuhen war auch absolut unproblematisch. Ich brauche wohl welche mit richtigen Absätzen zum Üben. Aber die wollen erst noch gekauft werden. Wenn das mal kein guter Grund fürs Schuhekaufen ist... Ich habe nur die Befürchtung, dass es schwer werden wird welche zu finden, die mir passen. Und das nicht wegen der Schuhgröße (40/41 ist noch akzeptabel), sondern weil meine Fersen neben den Fingern das einzig Schlanke an mir zu sein scheinen. So schmal, dass ich damit oft sogar aus normalen Sneakers rutsche. Und in solchen Schuhen hätte ich dann natürlich noch weniger Halt. Aber es wird sich wohl etwas finden lassen. Muss einfach.

Ich bin guter Dinge. Und tänzelte auf meinen 4cm zwar nicht wirklich elegant, dafür aber ohne Knochenbrüche durch die Wohnung und hörte:

Haltung bewahren

Erst einmal vielen Dank für eure lieben Kommentare! Da fühlt man sich gleich viel weniger allein. Vor allem da ihr mir beweist, dass die Welt nicht untergeht, wenn ich es wage ehrlich zu sein.

Es ist mir aber nochmal wichtig zu betonen, dass ich kein unglückliches Häufchen Elend bin, das zu viele Hässliches-Entlein-wird-gestylt-und-bekommt-den-Footballer-Filme gesehen hat. Wobei, ich kenne wirklich viele solcher Filme, aber die haben mich gewiss nicht inspiriert. Es geht mir auch nicht so sehr darum abzunehmen. Ich möchte viel eher herausfinden wie mein Umfeld auf mich reagiert, wenn ich mich ändere. Das Ziel sollten natürlich positive Veränderungen sein.

Nun aber zum eigentlichen Thema: Meine Haltung ist schrecklich. Vor allem wenn ich sitze. Und das sieht - besonders wenn man etwas fülliger ist - nicht so toll aus. Schlaff und demotiviert. Darum muss ich mir das nun abgewöhnen. Schultern nach hinten, Kopf hoch, den Blick nicht immer zu Boden gerichtet. Ob man sich das wohl wirklich angewöhnen kann? Ich glaube es ist viel schwerer als es klingt. Jedenfalls beduted das: Verbessere deine Körperhaltung!

Und da wär noch die Sache mit den hohen Absätzen. Ich kann auf denen nicht wirklich gut gehen. Sieht bei mir meistens schrecklich unbeholfen aus und von zu hohen oder zu dünnen Absätzen lasse ich ganz die Finger weg. Aber ich glaube, dass Frau in solchen Schuhen automatisch eine viel bessere Körperhaltung hat und abgesehen davon, sind hohe Schuhe einfach sexy. Das heißt für mich: Lerne in High-Heels zu gehen!

Für den Anfang sollte es wohl reichen, wenn ich die Schuhe mit den 4cm im Alltag trage. Mir ist bewusst, dass viele von euch das vermutlich belächeln werden, da die meisten deutlich höhere Schuhe problemlos tragen können. Aber ich will mir ja nichts brechen bevor mein Experiment überhaupt richtig begonnen hat.

Montag, 24. Mai 2010

Der Versuchsaufbau

Werte Damen und Herren, das Spiel möge beginnen.

Das Experiment

Der Versuchsgegenstand:
 
weiblich, 22, Studentin
Übergewicht (geschätzte 20 Kilo), Brille, rot gefärbte Haare, 176cm, 46/48
unauffällig, zurückhaltend, unsicher, unsportlich
enge Freunde: 2
lockere Freundschaften: 2
Bisherige Beziehungen: keine
Erfahrungen mit Männern: ja, aber wenige


Das Ziel des Versuchs:
  • Normalgewicht
  • "Schönheit" 
  • Selbstbewusstsein
  • Sportlichkeit
  • großer Freundeskreis
  • Liebesbeziehung (länger als 2 Monate)
  • Beliebt sein!
Es ist ein Experiment und ich brauche eure Hilfe dabei. Es ist kein Selbstfindungstripp oder die Folge eines Hormonschubs. Ich möchte möglichst nüchtern (wissenschaftlich wäre wohl etwas hoch gestochen) herausfinden durch welche Methoden man von einem niemand zu einem jemand wird.  Sagt mir was man tun muss um beliebt zu sein. Und mich interessieren solche Floskeln wie "Es kommt nur auf die inneren Werte an" nicht. Das bringt mich nicht weiter. Ich brauche Klischees. Sagt mir, dass ihr glaubt, dass Blondinen es leichter haben. Welche Musik sollte man hören, welche Serien kennen? Ich werde es ausprobieren und dokumentieren wie was bei den Mitmenschen ankommt. Was einen wirklich weiter bringt. Ja, mag sein, dass die Floskeln dann am Ende Recht behalten. Aber ich glaube, dass es durchaus ein "Rezept" für Beliebtheit gibt. Und ich denke auch nicht, dass es so unbekannt ist. Die Frage ist nur ob es sich am Ende lohnt. 
Lasst es uns herausfinden.

Ehrlichkeit

Ich kann ehrlich sein. Zu mir selbst. Anderen die Wahrheit zu sagen ist da schon schwieriger. Nicht, dass mir etwas daran läge zu lügen, aber ich mache es oft ganz unbewusst. Ich lächel, wenn man mir etwas Gemeines sagt. Ich lasse mir nie etwas anmerken. Ich nicke viel zu oft zustimmend. Manchmal sage ich meiner Mutter am Telefon auch, dass ich abends noch mit Freunden weggehe, obwohl es nicht stimmt. Ich verschweige, dass das Studium mich unglücklich macht. Ich bin fast nie ehrlich, wenn man mich fragt wie es mir geht.

Ich habe mich schon oft gefragt wieso es mir so schwer fällt anderen zu zeigen wie es wirklich um mich steht. Immer rücke ich alles in ein besseres Licht. Das klingt nun schrecklich dramatisch, als würde ich den ganzen Tag weinend daheim sitzen und mit Lügengespinnste ausdenken. So ist das natürlich auch nicht. Aber es fällt mir schwers, wirklich sehr schwer, andere an negativen Gefühlen teilhaben zu lassen. Und ich weiß nicht warum das so ist.

Das Ziel vor Augen

Ich mag mich nicht. In den letzten zwei Jahren habe ich fast all meine Freunde verloren, 20 Kilo zugenommen und mich in meine Wohnung zurückgezogen. Ich bin 22. So sollte das nicht sein. Es fühlt sich auch nicht richtig an. Dabei ist es nicht einmal so, dass es mir sonderlich schlecht ginge. Nur eben auch nicht gut.
Das soll sich ändern.

Ich wage das Selbstexperiment: Toll werden.

Dazu gehören Dinge wie:
  • ca. 20 Kilo abnehmen
  • Selbstbewusstsein
  • Mut und Spontaneität
  • Bekanntschaften
  • Modebewusstsein
  • Beliebtheit
  • Ordnung und Fleiß
  • Ich bleiben
 Ich will mich wieder mögen und bestenfalls auch wieder von anderen gemocht werden. Irgendwo in mir ist noch das fröhliche Mädchen von früher. Helft ihr mir sie zu finden?